Viele Menschen leiden besonders am Morgen unter schmerzhaften Rückenproblemen. Es stellt sich deshalb die Frage, welchen Härtegrad eine Matratze bei Rückenschmerzen haben sollte.
Härtegrad der Matratze bei Rückenschmerzen
Für viele Menschen wiederholt sich jeden Morgen die folgende Situation: Anstatt gut gelaunt aufzustehen und nach einer erholsamen Nachtruhe voller Elan in den Tag zu starten, wachen sie mit schmerzendem Rücken auf und können nur mühsam das Bett verlassen. Wenn die Schmerzen morgens besonders schlimm sind, liegt der Verdacht nahe, dass die Ursache im Bett zu finden ist und man sich überlegen sollte, eine neue Matratze anzuschaffen. Mittlerweile gibt es viele Angebote für Betten mit rückenschonende Matratzen, doch welchen Härtegrad sollte die Matratze bei Rückenschmerzen haben?
Wir verbringen mindesten ein Drittel unseres Lebens im Bett und vergleichsweise geringe zwei Prozent im Auto. Dennoch ist für viele Menschen der Komfort im Auto wichtiger als die Anschaffung eines hochwertigen Betts.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Rückenschmerzen und der Matratze?
Rückenleiden sind mittlerweile ein extrem weit verbreitetes Problem. In den meisten Fällen sind nicht organische Ursachen wie beispielsweise ein Bandscheibenvorfall die Ursache, sondern schmerzhafte Muskelverspannungen.
Generell wird zwischen zwei Arten von Rückenleiden unterschieden:
- unspezifische Rückenleiden
- spezifische Rückenleiden
1. Unspezifische Rückenleiden
In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden dieser Gruppe zuordnen. Dann wird vom Arzt keine bestimmte organische Ursache festgestellt und die Schmerzen resultieren aus Muskelverspannungen und überdehnten sowie verkürzten Muskeln. Diese Rückenleiden werden von ungesunden Gewohnheiten verursacht. Langes Sitzen, wenig Bewegung, Übergewicht und Stress sind Gründe für muskuläre Rückenprobleme.
Wurden muskuläre Probleme festgestellt, sollte der Härtegrad der Matratze überprüft werden. Bei Rückenschmerzen wirkt sich eine Matratze, die nicht den geeigneten Härtegrad aufweist, besonders negativ aus.
2. Spezifische Rückenleiden
In diesen Bereich fallen Beschwerden, für die eine organische Ursache an der Wirbelsäule oder anderen Organen festgestellt wurde. Auch in diesen Fällen spielt der Härtegrad der Matratze eine Rolle. Bei Rückenschmerzen, die beispielsweise von einem Bandscheibenvorfall verursacht werden, können die Schmerzen durch eine Matratze, die einen optimalen Härtegrad aufweist und die verschiedenen Körperzonen berücksichtigt, effektiv gelindert werden.
Wenn das Schlafen zur Qual wird
Die Schlafphase ist für unsere Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden extrem wichtig. Im Schlaf regeneriert sich der gesamte Organismus und es laufen wichtige Reparaturmechanismen ab.
Wer nachts keinen Schlaf findet, weil er sich mit Rückenschmerzen von einer Seite zur anderen wälzt, wacht morgens wie gerädert auf und hat ein allgemein erhöhtes Risiko für:
- Erschöpfungszustände
- Konzentrationsprobleme
- Verschlechterung der Sprachfähigkeit
- sinkende Reaktionsfähigkeit
- Depressionen
- degenerative Gehirnveränderungen
- Diabetes
- Heißhungerattacken und Übergewicht
- Herz-Kreislauf-Probleme
- metabolisches Syndrom
Auf der passenden Matratze erholsam schlafen
Ein gesunder Schlaf ist also sehr wichtig für ein gesundes Leben und manchmal liegen die Ursachen der Schlafprobleme zumindest zum Teil auch daran, dass man auf einer alten, durchgelegenen Matratze liegt, die nicht mehr für eine ausreichende Unterstützung der Wirbelsäule sorgt. Aber auch eine relativ neue Matratze kann Probleme bereiten, wenn der Härtegrad nicht zum Gewicht passt und somit entspanntes Liegen unmöglich wird.
Entspanntes Liegen ist jedoch die wichtigste Voraussetzung dafür, Rückenschmerzen zu bekämpfen. Verspannungen in der Muskulatur verursachen Entzündungsprozesse im Körper, weil es durch die Verhärtung der Muskeln zu einer Reizung der Nervenwurzeln kommt, die sehr schmerzhaft ist. Dementsprechend sollte man bei Rückenschmerzen den Härtegrad der Matratze so wählen, dass sich die Wirbelsäule möglichst optimal entspannen kann und damit den Muskelverspannungen entgegengewirkt wird. In vielen Fällen reicht es bereits aus, für die nächtliche Entspannungsphase zu sorgen, um die Rückenschmerzen zu bekämpfen.
Der Härtegrad der Matratze ist bei Rückenschmerzen entscheidend
Wenn die Wirbelsäule sich entspannen kann, also in ihrer natürlichen Form gestützt wird, entspannen sich auch die Muskeln und das ist der beste Weg, Rückenleiden zu bekämpfen, denen keine Erkrankung zugrundeliegt. Doch auch wenn man unter einer Erkrankung oder Verschleißerscheinungen leidet, werden diese effektiv gelindert, wenn der Härtegrad der Matratze korrekt gewählt wird.
Eine zu weiche Matratze bewirkt, dass die Wirbelsäule nicht genug gestützt wird und somit durchhängt. Das hat wiederum Rückenschmerzen zur Folge. Aber auch eine zu harte Matratze ist kontraproduktiv, denn dann können die schwereren Teile des Körpers (Kopf, Rumpf und Becken) nicht tiefer einsinken, sodass die Wirbelsäule ebenfalls in einer ungesunden Position liegt.
Der optimale Härtegrad ist somit der, bei dem der Körper gut gestützt wird und nicht zu tief einsinkt. Im Folgenden werden die verschiedenen Härtegrade erläutert und darüber hinaus Hinweise für die Wahl der passenden Matratze gegeben.
Welche Härtegrade werden unterschieden?
Eine Matratze zu finden, die eine optimale Balance aus Unterstützung und Nachgiebigkeit bietet und dabei berücksichtigt, dass die unterschiedlichen Körperzonen unterschiedliche Ansprüche hinsichtlich der Härte haben, scheint unmöglich. Doch dank der modernen Materialien gibt es Matratzen, die die Wirbelsäule punktgenau unterstützen.
Es werden fünf Härtegrade bei Matratzen unterschieden. Welcher Härtegrad geeignet ist, hängt vom Körpergewicht ab:
- Härtegrad H1: bis 60 Kilogramm (weich)
- Härtegrad H2: 60 bis 80 Kilogramm (mittelhart)
- Härtegrad H3: 80 bis 100 Kilogramm (hart)
- Härtegrad H4: 100 bis 130 Kilogramm (sehr hart)
- Härtegrad H5: über 130 Kilogramm (ultra hart)
H1: weiche Matratzen
Diese Matratzen sind ausschließlich für sehr leichte Menschen geeignet und werden in Deutschland vorwiegend im Bereich der Kindermatratzen angeboten.
H2 und H3: mittelharte und harte Matratzen
H2 Matratzen sind sehr gut für Personen mit einem Körpergewicht von bis zu 80 Kilogramm geeignet. Wer jedoch gern ein wenig härter schläft, kann auch eine H3 Matratze wählen. Die meisten in Deutschland verkauften Matratzen haben den Härtegrad H2 oder H3.
H4 und H5: sehr harte und ultra harte Matratzen
Auf diesen Matratzen liegt man sehr hart und deswegen sollten sie auch nur von Personen mit einem entsprechenden Gewicht genutzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Wirbelsäule gestaucht wird und man jeden Morgen mit starken Rückenschmerzen aufwacht.
H5 Matratzen
… werden sehr selten nachgefragt und dementsprechend auch nicht von allen Anbietern verkauft.
Generell sollte man möglichst vor der Kaufentscheidung probeschlafen, denn viele Menschen würden sich aufgrund des ersten Eindrucks beim Hinlegen für eine zu weiche Matratze entscheiden. Wird jedoch zu wenig auf die Stützfunktion geachtet, erweisen sich weiche Matratzen schnell als Fehlkauf, den man mit einem Probeschlafen vermeiden kann. Um einen optimalen Schlafkomfort zu erreichen, ist darüber hinaus ein passendes Kissen wichtig, da besonders der empfindliche Nackenbereich eine Unterstützung benötigt.
Gesunder Schlaf im Boxspringbett
Das Boxspringbett erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Besonders Menschen, die nach einem Bett suchen, das zum Bekämpfen von Rückenbeschwerden beiträgt, sollten sich über diese Betten informieren. Boxspringbetten werden oft auch als amerikanische Betten bezeichnet, da diese Art der Betten in den USA weit verbreitet ist. Auch in Luxushotels schläft der betuchte Gast meist auf einem Boxspringbett.
Boxspringbetten zeichnen sich dadurch aus, dass der Lattenrost durch ein gefedertes Unterteil den sogenannten Boxspring ersetzt wird. Über diesem Boxspring liegt die Matratze und darüber wird meist noch ein Topper platziert, der ebenfalls zum entspannten Liegen beiträgt. Der mehrstufige Aufbau des Betts ermöglicht einen angenehm weichen Schlafkomfort, ohne dass dafür auf die stützende Funktion verzichtet wird.
Allgemein empfinden besonders Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, ein Boxspringbett als Erleichterung. Der mehrschichtige Aufbau bewirkt außerdem, dass diese Betten besonders hoch sind, sodass das Hinlegen und Aufstehen erleichtert werden. Die Kombination von Boxspring, Matratze und Topper ermöglicht einen hervorragenden Liegekomfort und viele Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden, berichten davon, dass man mit Boxspringbetten Rückenleiden besonders gut bekämpfen kann.
Rückenschmerzen mit geeigneten Matratzen bekämpfen
Der Härtegrad ist ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl von Matratzen und sollte sich am Gewicht orientieren. Obwohl relativ weiche Matratzen sich zunächst besonders angenehm anfühlen, ergibt ein Probeschlafen meist, dass dabei die Unterstützung der Wirbelsäule zu schwach ist. Im Hinblick auf das Material hat man die Wahl zwischen Federkernmatratzen, Latexmatratzen, Kaltschaum- und Viscoschaummatratzen. Außerdem sorgt ein hochwertiges Kissen, das Kopf und Nacken optimal stützt, für einen entspannten Schlaf.
Bei der Auswahl der Matratzen sollte man sich genügend Zeit lassen. Der Aufwand lohnt sich jedoch: Wer einmal in einem Bett geschlafen hat, das perfekt auf die persönlichen Vorlieben und das Gewicht angepasst wurde, wird das Gefühl eines tiefen, erholsamen Schlafs und damit zusammenhängend die Energie am nächsten Tag nicht mehr missen wollen.
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