Blaue Haare färben ist zwar nach wie vor ein eher außergewöhnlicher Wunsch. Dennoch ist es gar nicht so schwer und liegt sogar im Trend. Bunte Haare sind ein toller Blickfang, unterstreichen den individuellen Stil und können so dafür sorgen, dass man zu einem Hingucker wird.
Dabei ist es aber wichtig, das Färben der Haare oder der Haarspitzen gut vorzubereiten und in Kombination mit den richtigen Produkten und der passenden Pflege durchzuführen.
Blaue Haare färben – die wichtigsten Fakten
Egal ob blaue Haare oder lila Haare – extreme Haarfarben liegen im Trend, stellen aber auch besondere Anforderungen, denn sie lassen sich nicht ganz so einfach auftragen wie die klassischen Haartöne. Wer bunte und kräftige Farben erreichen möchte, der muss die richtige Grundlage schaffen. Die Pigmente der Farben halten nur auf künstlich aufgehelltem Haar richtig gut, so dass sich der Effekt auch entfalten kann.
Das heißt, selbst er von Natur aus blonde Haare hat, der braucht eine künstliche Aufhellung. Der Grund dafür ist, dass diese künstliche Aufhellung die Schuppenschicht der Haare öffnet. Nur so können die Pigmente auch ausreichend Halt finden, sich mit den Haaren verbinden und für den tollen Effekt sorgen.
Vor dem blaue Haare färben ist jedoch zu wissen, dass die Pigmente dennoch nicht so lange halten wie bei Rot oder auch Braun. Bisher gibt es ausschließlich Produkte, die als Intensivtönung agieren und sich nach und nach wieder herauswaschen.
Es ist nicht möglich, blaue Töne wie eine Färbung einzusetzen, wie es bei Blond oder Braun der Fall ist. Bisher gibt es dafür nicht die passenden chemischen Produkte, die es möglich machen, die bunten Farbmoleküle so im Haar zu verankern, dass sie dauerhaft halten und sich nicht auswaschen.
Das heißt also: Bevor die Haare oder auch nur die Haarspitzen in knalligen Farben gefärbt werden, sollte man sich bewusst machen, dass ein häufiges Nachfärben für eine dauerhaft beeindruckende Farbe notwendig ist.
Wichtig zu wissen: Nachdem die Haare das erste Mal in Blau gefärbt wurden, verblasst die Farbe anschließend ganz besonders schnell. Oft reichen schon vier Waschgänge aus und zurück bleibt nur noch ein leichter Blauton, der sich ins Grüne bewegt. Es müssen also schnell Pigmente wieder auf die Haare gegeben werden.
Grün werden die Haare deshalb, weil die Blondierung als ein Gelb zu sehen ist und Gelb mit Blau ergibt ein Grün. Es müssen ausreichend Pigmente aufgetragen werden, um diese Reaktion zu überlagern. Wenn die blauen Haare häufig nachgefärbt werden, dann lagern sich immer mehr Pigmente im Haar ab. So kann das Ergebnis erzielt werden, dass die Farbe länger kräftig bleibt.
Nach ein paar Färbungen reicht es dann aus, alle vier Wochen neues Blau aufzulegen.
Video: Haare blau faerben
Blaue Haare Schritt für Schritt färben
Um den gewünschten Erfolg beim Haare färben auch zu bekommen, ist es eine optimale Idee, Schritt für Schritt vorzugehen.
1. Die Vorbereitung
In der Vorbereitung werden alle notwendigen Produkte gekauft und zurechtgelegt. Das heißt, wer seine Haare in Blau färben möchte, der braucht eine Blondierung sowie die blaue Farbe. Ein altes Oberteil, ein altes Handtuch sowie Conditioner.
2. Die Blondierung
Die Blondierung ist ein besonders wichtiger Punkt, wer hier unsicher ist, der sollte lieber zu einem Friseur gehen. Es gibt spezielle Bleiche im Friseurbedarf. An dieser Stelle ist jedoch oft das Problem, die richtige Mischung zusammenzustellen. Der Einfluss von Bleiche sollte nicht unterschätzt werden, denn sie kann die Haare auch verbrennen.
Es gibt aber auch bereits fertige Blondierungen in der Drogerie, die für die Grundlage von blauen Haaren eine gute Lösung sind. Die Blondierung wird aufgetragen und die vorgegebene Zeit auf dem Haar gelassen. Anschließend wird sie ausgewaschen. Wichtig ist es, komplett auf Conditioner und Spülung zu verzichten, da sich die Haare sonst verschließen und die blauen Pigmente nicht richtig aufgenommen werden können.
3. Haare trocknen
Vor dem Färben mit Blau ist es wichtig, dass die Haare komplett getrocknet sind. Sie können an der Luft trocknen oder aber auch mit einem Fön getrocknet werden. Das ist abhängig davon, wie viel Zeit man hat. Das trocknen an der Luft ist immer die gesündere Variante.
4. Das Blau auftragen
Zum Auftragen der blauen Farbe ist es empfehlenswert, zu einem Haarpinsel zu greifen. Die Farbe selbst wird nicht direkt auf den Ansatz aufgetragen sondern ungefähr einen Zentimeter davon entfernt. So wird verhindert, dass der Ansatz blau wird, was einfach nicht schön aussieht.
Mit dem Pinsel wird Farbe aufgenommen und aufgetragen, mit einem Kamm wird sie dann anschließend bis in die Spitzen gekämmt. Das wird Schritt für Schritt bei allen Strähnen so gemacht. Dieser Prozess nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, je sauberer jedoch gearbeitet wird, desto besser ist es. Anschließend wird die Farbe noch in die Haare einmassiert. So kann sie besser aufgenommen werden.
5. Einwirken lassen
Die Haare werden nun unter einer Folie oder einer Duschhaube verborgen und die Farbe wirkt ein. Je knalliger eine Farbe werden soll, desto länger muss sie auch einwirken. Das ist wichtig, damit die Pigmente halten. Normale Einwirkzeiten liegen bei rund drei Stunden.
Genaue Angaben finden sich jedoch auf der Verpackung der Haarfarbe, die ausgewählt wurde. Ein guter Tipp ist es, mit einem Fön ungefähr zehn Minuten die Haare unter dem Schutz zu föhnen, der Fön wird also auf die Folie gerichtet.
6. Ausspülen
Bevor die blaue Farbe mit Wasser aus den Haaren ausgespült wird, ist es empfehlenswert, erst einmal zu Essig zu greifen. Essig wird über das Haar gegeben und versiegelt es, damit die Haarfarbe länger hält. Anschließend wird die Farbe nun mit kaltem Wasser aus den Haaren gespült.
Das Wasser sollte deshalb kalt sein, weil der Haarschaft auf diese Weise verschlossen bleibt und die Farbe länger hält. Wenn keine klebrigen Reste mehr vorhanden sind, dann ist der Ausspülvorgang erledigt. Mit einem Conditioner wird der Abschluss gebildet.
Der genannte Vorgang kann auch für das Haarspitzen färben so angewendet werden. In diesem Fall ist jedoch darauf zu achten, dass die Blondierung und die Farbe nur in die Spitzen gegeben werden. Auch die Spitzen werden nach der Einwirkzeit nur ausgespült, damit die Pigmente nicht in die restlichen Haare eindringen.
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