Hausstaubmilben sind in zahlreichen Betten zu finden. Oft bleiben sie unbemerkt. Zeigt sich jedoch eine Allergie, wird es nötig, schnell zu handeln. Auch ohne Allergie ist es empfehlenswert, gegen die Milben vorzugehen und vorzubeugen. Es gibt einige Mittel gegen Milben, die sich als effektiv erwiesen haben.
Wie äußert sich eine Hausstaubmilbenallergie?
Um abschätzen zu können, ob möglicherweise bereits eine Allergie gegen Hausstaubmilben vorliegt, bietet es sich über die Anzeichen zu informieren.
Besonders häufig zeigen Betroffene folgende Reaktionen:
- die Augen tränen und jucken stark
- die Nase ist verstopft
- es tritt ein häufiger Niesreiz auf
- es kommt zu Kopfschmerzen
- Hautreaktionen, wie gerötete Stellen, treten am Körper auf
- Reizhusten kann sich zeigen
- die Ausbildung von allergischem Asthma ist möglich
Einige der Reaktionen werden oft nicht als Allergie wahrgenommen. Betroffene gehen beispielsweise bei einem Reizhusten davon aus, dass sich eine Erkältung entwickelt. Zeigt sich der Husten allerdings über einen längeren Zeitraum, kann ein Allergietest beim Arzt Aufschluss darüber geben, ob eine Allergie gegen Hausstaubmilben vorliegt.
Mittel gegen Milben: Vorbeugen statt Nachsorge
Optimal ist es, wenn Hausstaubmilben gar keine Chance haben, sich in Bettzeug und Matratze zu vermehren. Vorbeugend gibt es einige Punkte, die beachtet werden können:
- Matratzen in regelmäßigen Abständen lüften
- Bettwaren am Morgen von der Matratze entfernen
- Decken aufschütteln und offen lassen
- Regelmäßige Reinigung von Decken, Kissen und Matratzenbezügen
- Nutzung spezieller Bezüge
- Schutzhüllen einsetzen
- Milbennester reduzieren
- auf die Luftfeuchtigkeit achten
- der Sonne eine Chance geben
Milbennester sind in vielen Wohnungen zu finden. Damit sind Bereiche gemeint, die für Milben ganz besonders attraktiv sind, wie Teppiche, Vorhänge und Zierkissen. Was schön aussieht, kann für die Milben ein idealer Ort sein, um zu wachsen und sich auszubreiten. Ebenfalls sehr wichtig für die Parasiten ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Je feuchter die Umgebung ist, desto besser wachsen sie. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit im Zimmer immer 50 % oder weniger betragen. Neben regelmäßigem Lüften und viel Sonnenlicht im Zimmer, kann auch ein Entlüfter helfen.
Das Lüften der Matratzen spielt eine besonders große Rolle. Im Schnitt sind einem Bett rund eine bis zwei Millionen Milben zu finden. Damit es soweit nicht kommt, sollte die Matratze alle ein bis zwei Wochen gelüftet werden. Dazu wird das Bett komplett abgezogen. Die Matratze wird aufgestellt und einige Stunden so stehen gelassen. Ein geöffnetes Fenster ist bei der Auslüftung hilfreich. Nach dem Schlafen sollten Betten nicht gemacht werden. Besser ist es, die Decken und Kissen auszuschütteln und die Decke geöffnet liegen zu lassen.
Bettwäsche wechseln: Wie häufig sollte gewechselt werden?
Ein gutes Mittel gegen Milben ist es, die Bettwäsche regelmäßig zu wechseln. Der Mensch schwitzt in der Nacht. Durchschnittlich gehen so bis zu 1,5 l Feuchtigkeit in die Bettwäsche. Dadurch entsteht eine hervorragende Grundlage für Parasiten. Um ein hygienisches Bett zu haben, ist ein häufiger Wechsel der Bettwäsche empfehlenswert. Spätestens alle zwei Wochen sollten Bettlaken, Kissen- und Deckenbezüge gewechselt werden. Besser ist der wöchentliche Wechsel. Wenn auf den Matratzen ein Matratzenschutz liegt, ist dieser ebenfalls beim Wechsel zu reinigen. So lassen sich Hausstaubmilben bekämpfen und auch vorbeugen.
Dabei ist es wichtig, die Bettwäsche richtig zu reinigen. Abhängig vom Material sollten die Textilien so heiß wie möglich gewaschen werden. Beim Beziehen wird die Matratze ebenfalls bearbeitet. Absaugen nimmt viele Parasiten mit. Sind Flecken auf der Matratze, sollten diese entfernt werden.
Tipp: Je nach Matratze ist eine Wendung ergänzend möglich. Als Mittel gegen Milben wird empfohlen, die Matratze beim Neubezug des Bettes zu wenden.
Encasings als Mittel gegen Milben
Eine Hausstauballergie kann den Alltag stark beeinträchtigen. Vorbeugend gegen Milben können daher Encasings eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Umhüllungen der Matratzen, die speziell für Allergiker entwickelt wurden. Sie dienen als Barriere zwischen Matratze und sorgen so dafür, dass Parasiten nicht ausreichend Nahrung finden. Zusätzlich dazu wird der Milbenkot aus der Matratze nicht nach außen getragen. Der Kot ist der Auslöser einer Hausstauballergie. Die Encasings gibt es nicht nur für Matratzen. Sie werden auch für Kissen und Decken angeboten und sollten für die Bekämpfung der Allergie verwendet werden.
Wichtig: Bei den Encasings gibt es Unterschiede in Bezug auf das Partikelrückhaltevermögen. Da Milben und deren Ausscheidungen sowie Hautschuppen sehr klein sind, sollte das Partikelrückhaltevermögen bei höchstens 0,5 Mikrometer oder darunter liegen.
Die Encasings sollten einmal im Quartal bei einer Temperatur von wenigstens 60°C gewaschen werden. Nach einem Zeitraum von drei Jahren empfiehlt es sich, neue Schutzbezüge zu kaufen.
Bettdecken und Kissen waschen als Mittel gegen Milben
Der regelmäßige Wechsel der Bettwäsche ist bekannt, oft wird aber vergessen, auch die Bettwaren zu reinigen. Das tägliche Auslüften von Kissen und Decken reicht nicht immer aus, um Hausstaubmilben zu vertreiben. Ein wichtiges Mittel gegen Milben ist es, die Bettwaren einmal monatlich zu waschen. Auch hier sind Temperaturen von wenigstens 60°C notwendig zur Bekämpfung der Milben.
Auch bei den Bettwaren ist ein regelmäßiger Austausch empfehlenswert, um Milben zu bekämpfen oder einer Hausstauballergie vorzubeugen. Ein Neukauf in einem Rhythmus von fünf bis sechs Jahren wird empfohlen.
Luftreiniger im Einsatz als Mittel gegen Milben
Milben finden sich nicht nur auf der Matratze oder in der Bettwäsche. Auch in der Luft sind sie zu finden. Die Parasiten können für ein unangenehmes Gefühl sorgen und Husten sowie Schnupfen auslösen. Eine Möglichkeit als Mittel gegen Milben ist der Einsatz von einem Luftreiniger. Die Geräte gibt es inzwischen von verschiedenen Unternehmen und in ganz unterschiedlichen Ausstattungs-Varianten.
Bei einem Luftreiniger kommt es darauf an, über was für einen Filter er verfügt. Dies gilt auch für den Staubsauger. Das Absaugen der Matratze als Mittel gegen Milben ist nur dann hilfreich, wenn der Staubsauger mit einem HEPA-Filter versehen ist. Ebenso ist es bei einem Luftreiniger. Diese Filter sind in der Lage, auch die kleinsten Schwebstoffe aufzunehmen und zu filtern. Damit ist der Luftfilter geeignet, den Milbenkot aus der Luft aufzugreifen. Der Kot gelangt beispielsweise in die Luft, wenn Kissen und Decken aufgeschüttelt werden.
Der Luftreiniger empfiehlt sich als ergänzendes Mittel gegen Milben, ist aber nicht für den alleinigen Einsatz gegen die Parasiten geeignet, da der Kot in der Regel vor allem auf Decken und Matratzen zu finden ist.
Bei der Auswahl von einem Luftreiniger als Mittel gegen Milben sollte auf die folgenden Punkte geachtet werden:
- HEPA-Filter:
Der HEPA-Filter ist in der Lage, Partikel aufzunehmen, die eine Größe von gerade einmal 0,2 µm haben. Er ist besonders feinporig und effektiv. Verfügt der Luftreiniger nicht über einen HEPA-Filter, ist er im Kampf gegen die Parasiten machtlos. - Filterwechsel:
Um eine dauerhafte Effektivität gewährleisten zu können, muss der Filter regelmäßig gewechselt werden. Beim Kauf ist es also auch wichtig, die Kosten für neue Filter sowie den Aufwand für einen Wechsel im Blick zu haben.
Video: Kampf den Milben
Mittel gegen Milben: Das Antimilbenspray selbst machen
Ebenso wie Läuse müssen auch Milben bekämpft werden. Es gibt einige Hausmittel, die als effektiv angesehen werden. Dazu gehört auch das Antimilbenspray. Dieses muss nicht extra gekauft werden. Noch einfacher ist es, die Mischung selbst anzurühren. Um das Spray einsetzen zu können, wird eine Sprühdose benötigt, diese gibt es im Baumarkt.
Zudem setzt sich das Spray zusammen aus:
- ½ Tasse Wasser, destilliert
- ½ Tasse reiner Alkohol
- ätherisches Öl
Bei den Ölen kann aus verschiedenen Varianten gewählt werden. Einige Menschen mögen den Geruch bestimmter Öle nicht, andere möchten nicht nur die Milben bekämpfen, sondern auch gleich für einen frischen Duft im Raum sorgen. Daher können Öle, wie Lavendel, Zimt oder auch Zitrone eingesetzt werden. Die Zutaten werden vermischt und es kommen rund 30 – 40 Tropfen Öl hinein. Damit ist das Spray fertig und kann auf den Matratzen und dem Bettzeug eingesetzt werden. Grundsätzlich ist eine Anwendung überall dort empfehlenswert, wo die Milben sich absetzen können. Neben dem Bett sind das auch Sofa, Gardinen und Kissen auf dem Sessel.
Tipp: Wer kein Spray einsetzen möchte, der kann auch nur zu ätherischen Ölen greifen. Diese werden einfach im Raum zerstäubt. Das sollte täglich geschehen. Es gibt spezielle Zerstäuber. Hier werden einfach ein paar Tropfen Öl dazugegeben und schon entwickelt sich ein angenehmer Duft.
Essig als Mittel gegen Milben
Essig wird gerne zur Bekämpfung der Läuse empfohlen, kann aber auch sehr gut bei Milben helfen. Wichtig zu wissen ist, dass Essig direkt auf der Haut angewendet wird. Gerade starke Allergiker reagieren noch mehr, wenn sie die Milben auf der Haut haben. Essig ist in der Lage, Milben und deren Larven zu töten. Zudem sorgt es dafür, dass sich das Milieu der Haut ändert. Dadurch finden die Milben hier keine Nahrung mehr.
Menschen sollten Essig mit Wasser mischen und dann auf die Haut auftupfen. Zeigen sich bereits Rötungen durch die Allergie, können die sich durch eine regelmäßige Anwendung von Essig ebenfalls reduzieren. Aufgetragen wird die Essig-Mischung mit einem Wattetupfer. Sie sollte gut eine Stunde einwirken und kann dann abgespült werden. Der Geruch verfliegt an der Luft.
Video: 7 Tipps gegen Hausstaubmilben
Noch mehr Mittel gegen Milben in der Übersicht
Die genannten Mittel gegen Milben gehören zu den besonders effektiven Varianten. Im Kampf gegen die Spinnentiere gibt es aber noch mehr Möglichkeiten.
Dazu gehören:
- Schlafanzug tragen: Ein Schlafanzug nimmt einen großen Teil der Feuchtigkeit auf, die der Körper in der Nacht verliert.
- Haustiere aus dem Bett: Schlafen Tiere im Bett, steigt die Gefahr für einen Milbenbefall deutlich an.
- Keine Zimmerpflanzen: Gerade im Schlafzimmer sollten keine Topfpflanzen stehen, da die feuchte Erde sich auf die Luftfeuchtigkeit auswirken kann.
- Keine offenen Regale: Offene Regale sind Staubfänger und damit eine ideale Grundlage für Milben. Besser ist es, geschlossene Schränke und Kommoden zu verwenden.
- Zirkulation: Möbel sollten nicht direkt an den Wänden stehen. Besser ist es, wenn dahinter die Luft noch zirkulieren kann.
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