Die Lage der Tierheime in Deutschland ist äußerst schwierig. Nach einem Spitzengespräch zur Situation der Tierheime am 01.02.2024 zieht der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, eine erste Bilanz. Er unterstreicht die politische Ignoranz der letzten Jahre gegenüber dem praktischen Tierschutz und ist dankbar, dass die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari entschieden das Ruder übernimmt, um Maßnahmen zu ergreifen und die Situation zu verbessern.
Tierschutzproblem: Verhaltensauffällige Hunde bleiben zu lange in Tierheimen
Die Lage der Tierheime in Deutschland ist äußerst alarmierend. Aufgrund der großen Anzahl von Tierabgaben aus privaten Haushalten sind die Tierheime überfüllt und müssen Aufnahmestopps verhängen. Besonders problematisch ist die steigende Anzahl von Tieren mit einem hohen Betreuungsbedarf, wie beispielsweise verhaltensauffällige Hunde. Diese benötigen längere Aufenthalte in den Tierheimen, was die Ressourcen der Tierheime stark beansprucht. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für Energie, Futter, tierärztliche Behandlungen und Personal, was die finanzielle Belastung der Tierheime zunehmend verschärft.
Die Situation der Straßenkatzen in Deutschland ist zu einem der größten unerkannten Tierschutzprobleme geworden. Die Tierschützer kämpfen größtenteils alleine gegen das Leid dieser Tiere an, während die örtlichen Tierschutzvereine, die die Tierheime betreiben, aufgrund fehlender finanzieller Mittel dringend notwendige Sanierungen und Erweiterungen nicht leisten können. Diese Überlastung der Tierheime hat auch Auswirkungen auf die Behörden, da die Veterinärämter auf die Unterstützung der Tierheime angewiesen sind, um beschlagnahmte Tiere unterzubringen.
Alle föderalen Ebenen – Bund, Länder, Kommunen und Landkreise – müssen ihre Verantwortung im Tierschutz wahrnehmen und dürfen sie nicht auf andere abwälzen. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes ist enttäuscht von der Bundesregierung, da versprochene finanzielle Mittel für Tierheime bisher nicht bereitgestellt wurden. Neben finanziellen Mitteln sind auch rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich, um die Tierheime zu entlasten. Dazu gehören eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen sowie ein Verbot des Onlinehandels mit Tieren.
Die Tierheime in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Um ihre Situation zu verbessern, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden. Die Tierheime benötigen sowohl finanzielle als auch rechtliche Unterstützung, da sie die aktuelle Situation nicht mehr lange bewältigen können. Es bedarf Mut, Herz und Verstand, um den Tierschutz voranzutreiben und den Tierheimen zu helfen. Es ist höchste Zeit, dass alle Verantwortlichen im Tierschutz handeln, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
Durch die Unterstützung der Tierheime wird nicht nur das Wohl der Tiere verbessert, sondern auch der Tier- und Naturschutz insgesamt gestärkt. Tierheime spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Tieren in neue und liebevolle Zuhause, wodurch die Anzahl der Streuner- und Herdenschutzhunde reduziert wird. Gleichzeitig tragen sie zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Tierschutz bei und fördern eine verantwortungsvolle Tierhaltung.